IGEP e.V.: Jugendblasorchester Leśnica in Gerbrunn

Stadtwappen
Jugendblasorchester
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Gerbrunn hat mit fünf Gemeinden in Europa Partnerschaften geschlossen: In Frankreich (zwei Partnerschaften), in Polen, der Tschechischen Republik und in Thüringen. Seit 1990 und den folgenden Jahren besucht man sich jährlich mehrere Male, nimmt teil an Stadt- und Ortsjubiläen, wandert und feiert miteinander und lernt auf diese Weise bislang unbekannte Regionen Europas und ihre Bewohner kennen. Der Partnerschaftsverein IGEP (Initiativkreis Gerbrunn für europäische Partnerschaften) organisiert diese Begegnungen in den zurückliegenden fast drei Jahrzehnten, hat dafür in der Bevölkerung den notwendigen Rückhalt und lädt umgekehrt mehrmals im Jahr Gäste aus den Partnergemeinden nach Gerbrunn ein, die dort privat untergebracht werden.

In diesem Sommer waren besondere Gäste in Gerbrunn: Das Jugendblasorchester aus der Partnergemeinde Leschnitz (polnisch: Lesnica) in Oberschlesien am Fuß des Annabergs, der Polen und Deutschen als Wallfahrtsort viel bedeutet. Das Orchester besteht aus Absolventen und Schülern von Musikschulen aus dem Oppelner Land, derzeit gehören 70 junge begabte und ehrgeizige Musiker zu ihm.

Für Gerbrunn war ihr Konzert in der Mehrzweckhalle ein Ereignis: In der Regel fahren Gerbrunner Musikliebhaber in die benachbarte Großstadt Würzburg, um ein Konzert zu besuchen. Diesmal konnten sie zu Hause einen Klangkörper hören, der schon viele nationale und internationale Auszeichnungen erhalten hat. Beim Internationalen Festival „Euro Musiktage Bösel“ ( Niedersachsen) belegt das Leschnitzer Orchester stets vordere Plätze. Sein breites Repertoire umfasst klassische Werke, Filmmusik und Musicals. Eine Auswahl davon begeisterte in Gerbrunn gut 100 Zuhörer . Darunter: „Spiel´mir das Lied vom Tod“, Smetanas „Verkaufte Braut“ , die „Berliner Luft“, der Radetzky-Marsch und das „Yesterday“ der Beatles. Das Orchester unter seiner Leitung von Klaudiusz Lison formuliert hohe Ansprüche an sich selber: „Uns liegt sehr daran, dass Kinder umgeben von der Musikkunst aufwachsen und Zugang zur Kultur im breiten Sinn haben. Wir möchten Kultur schaffen , verbreiten und unterstützen.“ Es sind solche Sätze, die man als Geschenk der Partnerschaften empfinden kann: Ein kleines polnisches Landstädtchen, mit knapp 4.ooo Einwohnern, setzt sich im Hinblick auf die Erziehung seiner Kinder und Jugendlichen für uns ungewöhnliche, anspruchsvolle Ziele. Ob ein deutscher Gemeinderat, etwa in Gerbrunn, so etwas auch von sich sagen und entsprechend handeln würde ? Bisweilen lernen wir unsere europäischen Nachbarn und Freunde von einer ganz anderen Seite kennen- der tiefere Sinn der Partnerschaften.

Zwei junge Musiker, Pawel Hadaschik ,18 J. (Trompete) und Sara Czakay, 19 J. (Saxaphon), erzählten nach dem Konzert- in perfektem Deutsch und Englisch- etwas mehr von ihrem Leben und ihren Zukunftsplänen. Sara möchte Deutschlehrerin , Pawel will als Trompeter Berufsmusiker werden. Sie sind mit der Politik ihrer Regierung nicht einverstanden, halten es für falsch, dass Polen keine Flüchtlinge aufnimmt, vermissen allerdings auch eindeutige Stellungnahmen ihrer (kath.) Kirche zur Flüchtlingspolitik. Sie erwarten viel von Europa, möchten möglichst viele Länder kennenlernen, sind beeindruckt davon, wie sie in ihrer Partnergemeinde Gerbrunn aufgenommen und bewirtet werden.

Bürgermeister Stefan Wolfshörndl und dem IGEP-Vorsitzenden Gerd Vettermann fiel es nach diesem großartigen Abend leicht, herzliche Worte des Dankes zu sprechen.

Reinhard Kies, 2.Bgm.

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