IGEP e.V.: Fahrt ins Calvados (17.-21.5.2023)

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Normandiefahrt

Am 17.5. um 7:00 morgens machten sich wieder 23 Personen aus Gerbrunn und Themar mit dem Bus oder dem Privatauto auf die gut 930 km lange Reise.

Bald wurde klar, dass unser Busfahrer, Herr Eberlein, ein ausgezeichneter Kenner Frankreichs war – kurzweilig konnte er viel Interessantes über die deutsch-französische Geschichte, die Geographie, die Sprache, den Champagner-Anbau und vieles mehr berichten. Erstes Ziel war das ehemalige Schlachtfeld bei Verdun, wo sich 1916 im ersten Weltkrieg Deutsche und Franzosen so erbittert bekämpft haben. Wir sahen die Bombentrichter, tausende weißer Kreuze für die verstorbenen Franzosen und ihre Verbündeten aus England, Kanada oder Marokko, die eindrucksvolle Gedenkstätte Douaumont mit den sterblichen Überresten von tausenden unbekannter Soldaten und den Platz, auf dem 1984 Francois Mitterand und Helmut Kohl sich die Hand reichten und die Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich beschworen.

Am Abend in Amiens war das Finden des Hotels mit einigen Schwierigkeiten verbunden, der Busfahrer musste Millimeterarbeit leisten, um sein Gefährt durch die engen Gassen zu manövrieren. Dafür hatten wir ein gemütliches Abendessen im Lokal „o’Jardin“ direkt am Flüsschen Somme und konnten noch die beeindruckende Fassade der Kathedrale Notre Dame bewundern.

Am nächsten Morgen fuhren wir in die alte Hafenstadt Dieppe an der Ärmelkanalküste und konnten ihren großen Hafen, den langen Kieselsteinstrand und schöne Ausblicke von den Kreidehügeln auf die alten Häuser erkunden.

Über die beeindruckende Pont de Normandie, die die Seine-Mündung überquert, erreichten wir einigermaßen pünktlich am Nachmittag den Platz vor dem Rathaus von Cambes-en-Plaine, wo uns die französischen Freundinnen und Freunde mit großem Hallo begrüßten. Wir wurden von der Bürgermeisterin und dem Vorsitzenden des Partnerschaftsvereins, dem rührigen Dominique Cantais, herzlich begrüßt.

Am 19.5. stand zuerst ein gemeinsamer Ausflug zu den Schauplätzen der schweren Kämpfe nach der großen Invasion vom 6. Juni 1944 auf dem Programm. An diesen entscheidenden Wendepunkt des zweiten Weltkriegs, der den Untergang des Nazi-Regimes einleitete, wird überall erinnert. Auf vielen Fotos an den Laternenmasten, in Aussichtspunkten, Bunkerruinen, Friedhöfen und Gedenktafeln wird an die Heldentaten der alliierten Soldaten erinnert.

Im gemütlichen Fischerort Port-en-Bessin, der schon vom Baumeister Vauban unter Ludwig dem XIV. befestigt worden war, besuchten wir den Fischmarkt, schlenderten durch die alten Gassen und kletterten auf die Steilküste. Anschließend ging es weiter in die schöne Stadt Bayeux. Sie wird von der gewaltigen Kathedrale beherrscht, hat eine sehr schöne mittelalterliche Innenstadt und beherbergt das Museum, in dem der Teppich mit der minutiösen Darstellung der Invasion Englands durch Wilhelm den Eroberer gezeigt wird. Außerdem lohnt sich der Besuch des neu eröffneten Kunstmuseums im ehemaligen Bischofspalast. Ein besonderes Vergnügen war hier die Fahrt durch die Stadt mit einer touristischen Kleinbahn.

Der nächste Tag wurde bis zum späten Nachmittag individuell mit den Gastfamilien gestaltet, z.B. mit einem Besuch der Stadt Caen mit seiner großen Burg und dem sehr eindrucksvollen Museum „Memorial“, mit einer Fahrt zu anderen Küstenorten, aber auch mit einem Ausflug in die normannische Schweiz im Süden. Dort kann man zu den markanten Steilfelsen am Ufer der Orne wandern oder die Stadt Falaise besuchen. In der wuchtigen Burg, die heute ein interessantes Museum beherbergt, wurde einst der berühmteste Normanne, Guillaume le Conquérant, Wilhelm der Eroberer, geboren.

Am Abend fand im Festsaal der Gemeinde Cresserons das gemeinsame Abendessen statt – zuerst wieder mit freundlichen Reden und dem Austausch von Geschenken. Wir hatten für jede Gemeinde u.a. ein Schalenbouquet mit Gewürzpflanzen und Kräutern und ein „Bienenhotel“ mitgebracht, welche der Obst- und Gartenbauverein Gerbrunn liebevoll zusammengestellt hatte. Außerdem konnten wir den Vertretern der 4 Gemeinden und dem örtlichen Partnerschaftsverein ein Präsent von Bürgermeister Wolfhörndl und einige Flaschen mit Gerbrunner Wein überreichen. Dafür bekam jeder von uns eine Flasche Pommeau und eine Dose mit heimischem Buttergebäck.

Am Sonntagmorgen hieß es dann wieder Abschied nehmen – nach knapp 14-stündiger Fahrt kamen wir abends müde, aber gut gelaunt wieder in Gerbrunn an.

Wir hoffen alle sehr, dass die erfolgreiche Partnerschaft zwischen Gerbrunn und den Calvados-Gemeinden mit der schönen Tradition der gegenseitigen Besuche weitergeführt werden kann! Die vielen persönlichen Freundschaften werden mit Sicherheit Bestand haben.

H.M. Strassburg

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